Zum Monatsspruch für Februar
2017:
„Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem
Haus!“ – Lukas 10,5
Die
biblischen Monatssprüche erschienen zum ersten Mal im Jahr 1934. Sie gehen auf eine Idee Oskar
Schnetters zurück, der zu dieser Zeit ev. Jugendwart in der nordhessischen Stadt Kassel war. Jeden Monat wurde ein griffiges Bibelwort durch seine Initiative auf Plakaten verbreitet.
Weil
die Monatssprüche auf gelbes Papier gedruckt wurden, nannte man sie damals die
"gelben Monatssprüche".
Innerhalb
kürzester Zeit erreichten diese in der Zeit des Kirchenkampfes des Dritten
Reichs eine Auflage von sage und schreibe 500.000 Exemplaren.
Dies
stieß auf deutliches Missfallen der NSDAP, die im Gegenzug einen "Braunen
Spruch" herausgab. Mit
dem "Gesetz zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen Partei und
Staat" wurden die Plakate mit dem biblischen Monatsspruch schließlich verboten.
Erst nach
Ende des 2.Weltkrieges kamen die Monatssprüche (zusammen mit der Jahreslosung)
wieder unter das Kirchenvolk.
Wir
sehen, dass die öffentlich gemachten Monatssprüche konkrete Folgen hatten und
die Menschen bewegten!
Hier einige
Gedanken zum Monatsspruch Februar 2017:
Jesus
spricht:
„Wenn
ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!“ – Lukas 10,5
Viele Christen werden wissen, dass dies eine ganz
konkrete Anweisung von Jesus Christus anlässlich der Aussendung seiner Jünger
ist: „Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!“ –
Lukas 10,5.
Jesus Christus hält seine Jünger an, beim dem
Betreten gleich welchen Hauses, zu allererst den Friedensgruß zu entbieten.
Ich finde, das ist eine ganz praktische, eine ganz
konkrete Anleitung, was zu tun ist, wenn Christen die Schwelle eines Hauses
übertreten. Was für einen besseren Wunsch könnte es sonst geben?
Das „Haus“ ist nicht nur bei Christus, sondern seit
jeher Inbegriff des geschützten Ortes, an dem sich das Leben innerhalb der in
ihm befindlichen Lebensräume vollzieht und
gestaltet wird.
Zur Zeit Jesu meist in größeren Familienverbünden,
heute bei uns meist in Singlehaushalten, Klein– oder auch Patchworkfamilien.
Dass da Friede herrscht, und kein Krieg des einen
gegen den anderen Menschen, sondern sozusagen der Zustand des Schalom, also des
inneren und äußeren Friedens, das ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für
die Gegenwart und Zukunft des Lebens. So soll sich das Leben entfalten und
bewahrt werden.
„Friede diesem Haus!“ – Für den Frieden in einem
Haus muss man arbeiten, der ist nicht von allein da und der bleibt nicht von
selbst erhalten. Er muss immer wieder als Motto und Zielsetzung genannt und
ausgerufen werden. Damit soll bewußt gemacht werden und bleiben, wie
unverzichtbar der Friede für ein Haus ist!
Der Friedensgruß unterscheidet ja nicht zwischen
Bürgerhäusern, Forsthäusern, Armenhäusern – auch Krankenhäuser etc. sind
ebenfalls gemeint!
Die Jünger sollten diesen Satz nicht nur sagen, sondern
sie sollten sich durch diesem Satz mit ihrer Mission als Friedensboten vorstellen.
Das Evangelium ist eine gute Nachricht, die Frieden und Versöhnung stiftet,
wenn es gehört und gelebt wird. Es soll durch erfahren werden: Christen
arbeiten für den Frieden in den Häusern.
Wenn Jesus sagt: „Wenn ihr in ein Haus kommt, so
sagt als Erstes: Friede diesem Haus!“, dann meint er also nicht die Steine, die
Balken, Fenster und Türen, also die materiellen Dinge – obwohl auch sie ihren
Frieden brauchen, um zu bestehen.
Er weiß, dass die Häuser durch Menschen gebaut sind,
dass durch die Hände und Herzen, Gedanken und Worte, Entscheidungen und Haushalterschaft
der Menschen Friede entstehen, bewahrt
oder gefährdet werden kann.
Wir alle sind hinein geboren in diese Welt. Sie ist
das Haus, das wir alle gemeinsam bewohnen. Wir alle haben Teil an ihren
Ressourcen, die für uns alle gemeinsam wichtig sind: wir benötigen gesunde Luft,
sauberes Wasser, gerecht erzeugte und gehandelte Nahrungsmittel, nachhaltig
erzeugte Energie.
Was wäre das eine für alle Menschen auf dieser Welt
wahrzunehmende Veränderung, wenn alle Christen weltweit aufstehen würden und
dann sagten und entsprechend handelten, wie es Christus bei der Aussendung den
Jüngern befohlen hat:
„Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes:
Friede diesem Haus!“
Aller Raubbau hätte dann ein Ende, alle Ausbeutung
von Menschen, alle Schinderei der Schöpfung hörte auf – wenn als Erstes der
Segenszuspruch „Friede diesem Haus!“ stünde!
Ich weiß, das ist ein frommer Wunsch. Denn: es ist
gerade aktuell, dass einzelne einzelnes ausschließlich für sich zuerst haben
wollen – nicht der Friede, sondern andere, eigene Präferenzen werden als Gruß
ausgerufen.
Aber da sagt die Bibel: Auf Christus kann sich da
keiner berufen. Das geht dann auf eigene Rechnung. Doch nur die, die Frieden
stiften, werden von Christus selig gepriesen.
Darum darum darf uns Christen diese urchristliche Anweisung nicht abhanden kommen:
Christus spricht: „Wenn ihr in ein Haus kommt, so
sagt als Erstes: Friede diesem Haus!“
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